Buseck (son). Den aktuellen Stand der Planungen zur Wieseckinsel, die im Zuge der Freibadreaktivierung umgestaltet werden soll, stellten Dr. Julia Wollny vom Planungsbüro Koch und Ule Ruhland von SHK Landschaftsarchitekten Gießen bei einer Infoveranstaltung im Busecker Kulturzentrum vor.
Eingearbeitet in die neuesten Planungen waren die Vorgaben, die zuvor in den Ausschüssen und den Gemeindevertretersitzungen beschlossen und ergänzt worden waren. Insgesamt belaufen sich die Kosten derzeit (ohne Freibad) auf rund 1,4 Millionen Euro.
Wollny stellte die Renaturierung der Wieseckuferbereiche und des Mühlgrabens vor. Nur an zwei Bereichen im nördlichen und südlichen Teil des Planungsraumes solle die Uferbefestigung weggenommen werden. An zwei Stellen sind Uferaufweitungen geplant. Die Wieseck soll neun Grundschwellen erhalten. Diese werden aus Wasserbausteinen und Totholz errichtet.
»Das Totholz wird von Baumarten stammen, die natürlicherweise in Augebieten wachsen, wie Erlen, Weiden und auch Kirschen«, sagte Wollny. Auf die Frage nach der Pflegebedürftigkeit dieser Anlagen, sagte Wollny das eine Pflegemaßnahme etwa alle 20 bis 25 Jahre erforderlich sei.
Mit den Totholzbereichen schaffe man Unterstände für Fische, Laichplätze und insgesamt eine höhere Strukturvielfalt des Gewässers. Die Grundschwellen werden rund 20 bis 30 Zentimeter über der Gewässersohle liegen. Etwa alle 20 Meter folgte eine rund 10 Meter lange Schwelle.
Der Mühlgraben werde teilweise renaturiert. Er soll in Hochwassersituationen Wasser führen können und so als Retentionsraum dienen. Im Bereich des Wehres, das zurückgebaut werden soll, soll stattdessen eine Überlaufschwelle in Form einer rauen Sohlgleite entstehen. »Der Mühlgraben wird in diesem Anschlussabschnitt etwas vertieft und verbreitert werden«; sagte Wollny Im Bereich der geplanten Fahrradstellplätze am Freibad bis zum Wasserspielplatz im nördlichen Teil des Planungsraums, wird der Mühlgraben verrohrt.
Die Kosten für die Gewässerrenaturierung belaufen sich auf rund 76 000 Euro und liegen damit unter dem bisher veranschlagten Budget.
Planung eigens geändert
Das von Ule Ruhland vorgestellte Bepflanzungskonzept wurde positiv aufgenommen. Zum Einsatz kommen werden regionale Saatmischungen, Stauden, Hecken und Bäume. Die Hecken etwa werden aus Hainbuchen, rotem Hartriegel und der Vogelbeere gestaltet werden.
Der Spielplatz, nördlich des Freibades, erhalte wie gewünscht einen Multifunktionstrainer, so dass er auch für die ältere Generation nutzbar sei. Für die Kinder gibt es zudem Schaukeln, eine Wasserspielanlage und einen Wassertisch.
Es wurden mehr Sitzbereiche als bisher eingeplant, der Eingang zur Wieseckinsel grüner gestaltet und das gewünschte Kneippbecken im Bereich gegenüber des Beachvolleyballfeldes verortet. Das Volleyballfeld befindet sich explizit außerhalb des Schwimmbadbereiches.
Der damals aus den Reihen von CDU und Freien Wählern geäußerte Wunsch nach einem Schulgarten samt Schuppen hat sich in den Planungen niedergeschlagen. Rund 100 Quadratmeter eingezäuntes Gelände sind dafür vorgesehen.
Manfred Weller (FW) äußerte allerdings Bedenken, ob ein Garten für die Schule so zu stemmen sei. Gespräche mit der Schulleitung habe es diesbezüglich wohl noch nicht gegeben, meinte er.
Bürgermeister Dirk Haas (SPD) betonte, dass der Wunsch nach einem Schulgarten explizit aus den Reihen der CDU und Freien Wähler in den Gremien geäußert worden sei. Nach diesen Wünschen seien die Pläne geändert worden. Ursprünglich war dort die Fläche für ein »grünes Klassenzimmer« vorgesehen.
Die kommissarische Schulleiterin der Goetheschule, Katrin Seipp, bestätigte, dass es noch keine Gespräche gegeben habe. Sie äußerte ebenfalls Skepsis, ob ein Schulgarten auf der Wieseckinsel nicht die Kapazitäten der Schule sprengen werde. »Nachher schaffen wir es personell gar nicht, den Garten zu pflegen und dann haben wir dort ein verwildertes Gelände, dass niemandem gefallen wird - und die Schule steht letztlich als Verursacherin da«, sagte sie dazu.
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